von Maximilian Waizmann » 05.12.16, 16:48
Hallo Uga,
ich kann die Verärgerung nachvollziehen, aber:
Dass sich Beiträge in der PKV mit der Zeit ändern können, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Insofern darf man schon sagen, dass Beitragssteigerungen bei "besonders günstig" kalkulierten Tarifen durchaus absehbar sind. Man spricht nicht umsonst vom Spannungsdreieck PKV:
Spannungsdreieck Private Krankenversicherung - 3 konkurrierende Ziele
1. möglichst hohe Leistungen
2. möglichst günstige Beiträge
3. möglichst stabile Beiträge
Eine Versicherung kann niemals alle 3 Punkte optimal erfüllen - ein Tarif mit sehr hohen Leistungen kann günstig sein - dann wird er nicht beitragsstabil sein (siehe aktuelle Erfahrungen mit AXA). Ein Tarif mit hohen Leistungen muss teuer sein, um stabile Beiträge zu bieten.
Natürlich versuchen die meisten Versicherungsgesellschaften, ihre Beiträge tendenziell günstig zu kalkulieren - allerdings dürfen Versicherer das nicht einfach willkürlich machen. Dafür gibt es Gesetze und Verordnungen (z.B. die Kalkulationsverordnung), an die sich der Versicherer bei seiner Produktkalkulation halten muss - dass er das tut, wird von offizieller Stelle (BAFIN) überwacht.
Wenn sich dann im Laufe der Zeit herauskristallisiert, dass die Beiträge dennoch nicht ausreichend kalkuliert waren, kommt es zu Beitragssteigerungen.
Ich persönlich sehe hier einerseits Verantwortung bei den Versicherungen - aber auf der anderen Seite ist der "Markt", also die Versicherungskunden, schon auch selbst dafür verantwortlich. Jeder will viel Leistung und das möglichst billig.
Sie selbst haben ja auch eingeräumt, einen Versicherungsvergleich durchgeführt zu haben und sich dann gezielt für den "günstigen" AXA-Tarif entschieden zu haben.
Hätten Sie das Spannungsdreieck PKV berücksichtigt, hätte Ihnen von vornherein bewusst sein können, dass ein sehr günstiger Tarif höchstwahrscheinlich nicht so stabil verlaufen wird wie wenn Sie direkt einen "ausreichend" (= teuren) Tarif gewählt hätten.
Insofern ist es leider schwer, Versicherungskunden "gerecht" zu werden - kalkulierst du als Versicherer deine Tarife teuer und ausreichend - will sie keiner haben (= Ladenhüter). Kalkulierst du günstig und gibst dem "Marktstreben" nach, ist hinterher das Gejammer groß - letztlich haben es nur die Versicherungskunden in der Hand.
Die Frage ist jetzt: was tun sie? Kündigen Sie und suchen sich einen "günstigeren"? Tja, können Sie machen - die Frage, was dann voraussichtlich in den nächsten Jahren beim "günstigeren" Anbieter passieren wird, dürfen Sie sich selbst beantworten.
Viele Grüße
Maximilian Waizmann
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